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Zusatzinformationen

Deglhof

siehe auch "Neuwirtshaus":

Der Name verweist auf die in der Umgebung liegenden Tongruben (Deglgruben)  bzw. Vorkommen, die bis 2018 ausgebeutet wurden. Im frühen 19. Jahrhundert befand sich hier vermutlich eine Ziegelei. Seit 1844 mit dem benachbarten Neuwirtshaus besitzmäßig verbunden, gingen beide Objekte 1851 in den Besitz des Gutsbesitzers, Industriellen und Bergbauunternehmers Wilhelm Fickentscher über. Der einsetzende Braunkohlenbergbau veränderte die Kulturlandschaft nachhaltig, der Name Deglhof blieb aber erhalten. Der Ortsteilname „Deglhof m. Neuwirtshaus“ wurde erst 1961 aufgehoben und zu Deglhof vereinfacht.

Obwohl ursprünglich Bestandteil der Gutsherrschaft (Patrimonialgerichtsbarkeit) Leonberg, gehörten beide Immobilien (Deglhof und Neuwirtshaus) etwa ab 1850 zur Gemeinde Ibenthann. Allerdings verblieb ein Teil von Deglhof bei der Gemeinde Leonberg. Dies führte zu Missverständnissen, obwohl die Leonberger Siedlung nie den Status eines eigenständigen Ortsteils besaß. Der 1965 formulierte Plan des Leonberger Gemeinderats, diesen Teil der Gemeinde als Leonberg-Siedlung-West zu bezeichnen, konnte nicht umgesetzt werden. 1928 gehörten etwa vier Häuser und eine Baracke zu Leonberg, fünf Häuser zu Ibenthann; zu einem rasanten Anwachsen der Bautätigkeit kam es nach dem 2. Weltkrieg. Trotz mehrerer Versuche im 20. Jahrhundert, Deglhof insgesamt oder Teile der Leonberger Siedlung nach Ibenthann bzw. Maxhütte umzugemeinden, dauerte die Vereinigung bis 1972. Diese ergab sich erst durch die Gebietsreform und die Eingemeindung von Leonberg nach Maxhütte-Haidhof.