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Zusatzinformationen
01.10.2018

Schönheitskur für St. Leonhard

Die Innenrenovierung der Leonberger Pfarrkirche schreitet voran. Seit dem Beginn der Arbeiten im April, als das gesamte Kircheninnere eingerüstet wurde und die Bauarbeiten am Dachstuhl begannen, ist beinahe ein halbes Jahr vergangen. Inzwischen können die Fortschritte besichtigt werden. Zu diesem Zweck lud Pfarrer Greimel die Bürgermeisterin Dr. Plank, den Stadtrat und Angestellte der Stadtverwaltung zu einer Besichtigung ein. Diese Arbeiten erwiesen sich als dringend nötig, da die letzte Renovierung vor 51 Jahren stattfand und aus heutiger Sicht nicht allen Anforderungen gerecht wurde.

Da die Gerüste im Kirchenschiff immer noch stehen, boten sich allen Teilnehmern der Führung Einblicke in das Bildprogramm der Pfarrkirche, die sonst nicht möglich sind: Aus nächster Nähe konnten sich alle Beteiligten ein Bild von den immensen Fortschritten machen. Waren zuvor einige Bilddarstellungen kaum noch zu erkennen, so ist inzwischen der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Verantwortlich dafür ist der italienische Kirchenrestaurator Stefano Cafaggi, der die Schwierigkeiten und seine Vorgehensweise bei der Restaurierung  der spätbarocken Fresken ausführlich erläuterte. Sehr schnell war nämlich allen Beteiligten klar geworden, dass nur eine bloße Reinigung der Deckengemälde nicht ausreichend gewesen wäre, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.

Zusätzlich interpretierte Pfarrer Greiml das Bildprogramm der Kirche. In diesem Zusammenhang bedankte er sich auch bei der Bürgermeisterin und dem Stadtrat für die finanzielle Förderung: Ein Großteil der Fresken, die im späten 18. Jahrhundert von vermögenden Bürgern aus der Pfarrei Leonberg gestiftet wurden, behandelt Legenden, die sich mit dem Heiligen Leonhard beschäftigen. Dank der gelungenen Restaurierung sind alle Einzelheiten und die Beschriftungen mit den Namen der Spender wieder klar erkennbar. Pfarrer Greimel wies z.B. auf den überraschenden Umstand hin, dass in einem Bild der französische König Ludwig XIV. als Kind auf einem Schaukelpferd zu sehen ist. Dieses Detail und viele weitere Einzelheiten sind jetzt wieder sichtbar. Dank der gelungenen Kirchenrenovierung können die Kirchenbesucher ab Advent wieder ein barockes Schmuckstück besichtigen und hier Gottesdienst feiern.


Quelle: Stadtarchivar Dr. Thomas Barth