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Zusatzinformationen
28.07.2017

Feuerwehr Meßnerskreith übt 16 Stunden den Ernstfall

Die Feuerwehr Meßnerskreith übt mit der aktiven Mannschaft und Feuerwehranwärtern mit bereits bestandener MTA Zwischenprüfung den Ernstfall.
Doch die Übung dauert nicht wie gewöhnlich nur ein paar Stunden. Ein ganzer Samstag ist angesetzt. Auch die BRK Bereitschaften aus Maxhütte-Haidhof und Bruck sind mit von der Partie. Teilweise werden Übungsszenarien gemeinsam abgearbeitet, stellenweise rückt auch nur eine der Organisationen aus um zu helfen.
Die Übungsleitung aus Julian Philipp (Feuerwehr) und Ramona Hintermeier (BRK) stellte die Aktiven vor so manch knifflige Situationen. Doch alle Übungen in diesem Zeitrahmen sind nur mit vielen Helfern und Organisatoren im Hintergrund zu stemmen.
Neben der Zusammenarbeit der beiden Hilfsorganisationen legten die Verantwortlichen viel Wert auf die Umsetzung einzelner Arbeitsschritte.
So absolvierte auch ein Teilnehmer die praktische Abschlussprüfung (Trupp-/ Gruppenaufgabe) zur Modularer Truppausbildung sowie zwei weitere Feuerwehrler die praktische Prüfung zum Truppführer.

Als eine der ersten Alarmübungen rückten BRK und Feuerwehr zum Bahnhof Maxhütte-Haidhof mit dem Stichwort "Person in Aufzug" aus. Vor Ort und mit Spezialgerät konnten die Eingeschlossenen befreit werden. Im Anschluss nutze man die Gelegenheit um die Aktiven an diesem Aufzugstypen zu unterweisen. Gleiches Szenario wiederholte sich in der Stadthalle. Neben kleineren Alarmen wie Türöffnungen, aufgelaufenen Brandmeldeanlagen oder medizinischen Lagen wie Herzinfarkten ging es aber auch etwas umfangreicher zur Sache. Eine verunfallte Person musste vom BRK in einer Baugrube notfallmedizinisch erstversorgt und im weiteren Verlauf durch die Feuerwehr gerettet werden. Auch die Technische Hilfeleistung an Kraftfahrzeugen wurde beübt. Ein alleinbeteiligter Pkw kommt am Eichelberg von der Fahrbahn ab und fährt in den Graben. Der Fahrer ist verletzt im Fahrzeug, welches abzurutschen droht, eingeschlossen.

Nach Sicherungsmaßnahmen mit einem Mehrzweckzug versorgten auch hier die Helfer des BRKs den Patienten. Die Feuerwehr entfernte zur Rettung das Dach des verunfallten Fahrzeugs.
Ein Zimmerbrand mit Person in Gefahr verlangte den Atemschutzgeräteträgern in der Schillerstraße alles ab. Nach Rettung einer vermissten Person aus dem 1. Obergeschoss über tragbare Feuerwehrleitern spielte die Übungsleitung noch einen Atemschutznotfall ein. Der in Bereitstellung wartende Sicherungstrupp musste seinen eigenen Kollegen retten.

Nach einer kurzen Erholungspause mit Abendessen rückten alle Einheiten zu einem "Brand Gartenhütte" aus. Während die Feuerwehr das mit Disconebel verrauchte Nebengebäude mit zwei C-Rohren löschte kümmerten sich die ehrenamtlichen Retter des Roten Kreuzes um eine reanimationspflichtige Übungspuppe. Diese Einsatzübung war nach rund einer Stunde beendet.

Kurz nach 22.30 wurden ebenfalls alle Aktiven nach Katzheim alarmiert. "Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen - mehrere Personen eingeklemmt" lautete die Alarmmeldung. Vor Ort erkundete der Einsatzleiter Feuerwehr zwei verunfallte Pkws. Nach den Weisungen des Rettungsdienstes musste, aus einem auf der Seite liegenden Fahrzeug, eine Person mit lebensgefährlichen Verletzungen unmittelbar per "Crashrettung" befreit werden. Zeitgleich versorgte man den Fahrer im zweiten Unfallwagen. Nach Rettung der ersten Person zeigte sich das wohl eine weiterer Unfallbeteiligter abgängig war. Erste Suchtrupps der Feuerwehr suchten die nähere Umgebung ab und fanden eine leichtverletze Person welche den Sanitätern zur weiteren Behandlung übergeben wurde.

Die patientenorientierte Rettung des Fahrers erfolgte nach enger Absprache zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst. Nach einer Versorgungsöffnung über die Fahrertüre wurde das Dach komplett abgetrennt. Nachdem der Fahrer zusätzlich im Fußbereich eingeklemmt war musste durch den Einsatz eines Rettungszylinders der Fußraum des Unfallwagens erweitert werden. So gelang es die verletzte Person schonend, achsengerecht und in einem guten Zeitrahmen zu retten.
Nach Wiederaufrüsten der Fahrzeuge und einer gemeinsamen Nachbesprechung gingen gegen 01:00 die Lichter im Feuerwehrgerätehaus, welches als zentrales Quartier genutzt wurde, aus.

Durch den Übungstag der beiden Hilfsorganisationen zeigten sich manche Punkte die weiter verbessert werden können. Die Schnittstelle Feuerwehr / Rettungsdienst spielt eine wichtige Rolle wenn es darum geht verletzte Personen schnell und effektiv zu helfen.


Quelle: Julian Philipp, FF Meßnerskreith