Direkt zu:
Zusatzinformationen

Altes Gschlössl in Leonberg

Der Name „Gschlössl“ ist eigentlich irreführend, handelt es sich doch um eine typisch mittelalterliche Burganlage, die bis ins 15. Jahrhundert auch nur „Veste“ genannt wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, baute man danach das Hauptgebäude wieder auf und machte daraus, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, einfach ein „Schlössl“.

Erbaut wurde die Veste Limperc im 10. Jahrhundert. Während ihrer langen Geschichte wechselten oftmals die Besitzer. Zwischen 1400 und 1415 saßen dort die Gnändorfer. Diese überfielen Regensburger Kaufleut raubten sie aus, warfen sie ins Verließ und erpressten Lösegeld. Die Burg erwarb sich dadurch den zweifelhaften, aber auch so geheimnisvoll und mystisch verklärt anmutenden Ruf, eine „richtige Raubritterburg“ zu sein. Natürlich ranken sich eine Fülle schauerlicher Geschichten und Sagen um das Gemäuer.

Die Burg steht auf dem östlichsten Kalkfelsen des Jurakarstgebietes.

Östlich davon findet sich sofort das für den Bayerischen Wald typische Granitgestein. Einstmals gab es vier runde Türme, von denen heute aber nur noch zwei teilweise erkennbar sind. Auch die früher mächtige Umfassungsmauer und der Burggraben lassen sich nur mehr erahnen. Wie bei vielen Burgen weiß der Volksmund von einem unterirdischen Gang, den die Bewohner bei Gefahr benutzten. Dieser Fluchtweg führte in südwestlicher Richtung über einen Kilometer bis zur heutigen Herz-Jesu-Kapelle in der Nähe des Kalvarienberges. Freilich dürfte der Gang heute teilweise eingestürzt und verschüttet sein. Im Dorf erzählt man sich, dass einige Anrainer noch bis vor wenigen Jahren ihr Abwasser in diesen Gang abgeleitet hätten.

Das „Gschlössl“ ist bewohnt und gehört sieben Eigentümern. Man sieht es heute dem ältesten Gebäude der Stadt auf den ersten Blick sofort an, dass die 1.000 Jahre, die es auf dem Buckel hat, doch arg drücken.

Quelle: Stadt Maxhütte-Haidhof