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22.07.2022

Lehrerfortbildung zum Thema »Zwangsarbeit in der Maxhütte«

Am Donnerstag, den 14. Juli 2022 fand im Teublitzer Mehrgenerationenhaus eine Fortbildung für Lehrkräfte und kulturelle Einrichtungen statt. Im Mittelpunkt stand dabei das frühere Zwangsarbeitslager des Eisenwerks Maximilianshütte.

Professor Tim Schanetzky von der Universität Bayreuth, einer der führenden Experten für Zwangsarbeit und die Ökonomie im Dritten Reich, behandelte in seinem Referat die Vielschichtigkeit des Phänomens Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg. Im Anschluss daran referierte Stadtarchivar Dr. Thomas Barth über die Beziehung der Städte Teublitz und Maxhütte-Haidhof zu Friedrich Flick, dem ehemaligen Besitzer der Maxhütte, der in den Nürnberger Prozessen verurteilt wurde.

Fachvorträge und Besichtigung

Nach der Mittagspause erfolgte eine Besichtigung des Werksgeländes der Firma Läpple. Der dortige Ausbildungsleiter, Markus Wiendl, führte dabei zu den noch bestehenden Gebäuden, die an die frühere Maximilianshütte erinnern und zu dem Gelände, an dem ein Gedenkstein errichtet werden wird.

Die beiden Vorträge am Nachmittag widmeten sich den didaktischen (Kunst der Lehre) Problemen bei der Vermittlung des Phänomens Zwangsarbeit im Unterricht. Sowohl Leonard Stöcklein von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als auch Ortsheimatpfleger Matthias Haberl (Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Schwandorf) führten die Möglichkeiten und Probleme vor, wenn das Thema Zwangsarbeit im Rahmen der Extremismusprävention behandelt wird.

Erinnerungen an die Verbrechen im Dritten Reich wachhalten

Am Ende des Tages waren sich alle Beteiligten einig, dass Verbrechen im Dritten Reich nicht verdrängt oder totgeschwiegen werden dürfen. „Die Erinnerung daran darf nicht entsorgt, sondern muss wachgehalten werden“, so der Tenor der Teilnehmenden. Um dies zu erreichen ist es notwendig, die Erinnerungsorte und auch Straßennamen zu historisieren: Mit Hilfe von Hinweisschildern und erläuternden Texten im Internet soll auch künftig auf die Geschichte aufmerksam gemacht werden.


Quelle: Stadt Teublitz, Thomas Stegerer, Stadtarchiv Teublitz, Dr. Thomas Barth