Volkstrauertag in Maxhütte-Haidhof
Anlässlich des Volkstrauertages wurde am Sonntag, 17. November im gesamten Stadtgebiet an die Opfer von Krieg und Gewalt gedacht und damit auch ein Zeichen gegen Vergessen und für Frieden gesetzt. Alle ortsansässigen Vereine sowie die Bürgerinnen und Bürger waren herzlich dazu eingeladen, gemeinsam der Opfer zu gedenken.
„Der heutige Volkstrauertag ist mehr als 100 Jahre alt – und hat heute eine erschütternde Aktualität durch den Krieg im Nahen Osten und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine:
Städte und Landschaften werden dem Erdboden gleichgemacht, Menschen sind auf der Flucht, die Zahlen der Toten und Verwundeten steigen mit jedem Tag. Über allem steht die Drohung eines Atomschlages. Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt?“, fragt Rudolf Seidl in seiner Ansprache in Pirkensee vor dem Kriegerdenkmal. Diese Frage bietet Anlass, über den Sinn und die Geschichte des Volkstrauertages nachzudenken. Der erste Volkstrauertag war auf den 5. März 1922 datiert. Eingeführt wurde er vom 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersen Weltkrieges. Dieser Tag sollte ein Zeichen der Solidarität sein: derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit denen, die um Gefallene trauerten. Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt.
„Wir denken heute an die Opfer von Krieg und Gewalt, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräften, die im Auslandeinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. – Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz.“, so Seidl in seiner Ansprache weiter. „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Am Ende der Gedenkveranstaltung dankte Seidl den Vereinen mit ihren Fahnenabordnungen, den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Kommen um in einem stillen Augenblick des Innehaltens, der Trauer und des Erinnerns aller Opfer von Kriegen und Gewalt zu gedenken. Nach seinen eindringlichen Worten für den Frieden legte Seidl einen Kranz am Kriegerdenkmal in Pirkensee nieder.
Seidl dankte Zweitem Bürgermeister Franz Brunner, dem Dritten Bürgermeister Josef Schmid, sowie den Stadträten Matthias Meier und Christian Reisinger, welche die Gedenkreden in den Ortsteilen Rappenbügl, Leonberg, Ponholz und beim Rathaus am Mahnmal hielten, für die Kranzniederlegungen. Ebenso dankte Seidl den Bläsern der Musikgruppen, welche die Gedenkfeiern musikalisch umrahmten und den Feuerwehren für die Absperrungen der Straßen.
Quelle: Stadt Maxhütte-Haidhof, Angelika Niedermeier