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02.07.2020

Strabag bringt die Baustelle der Zukunft nach Maxhütte-Haidhof

Wie die Baustelle der Zukunft aussieht, zeigte die STRABAG AG aus Regensburg kürzlich in Maxhütte-Haidhof.

Die Zukunft wurde an diesem Tag zur greifbaren Gegenwart. Die hochmoderne und innovative Vermessungstechnik, das sogenannte „Mobile Mapping“, ist bereits im Einsatz und zeigt, dass die Digitalisierung nun die Baubranche erreicht hat.

Durch die neuen Möglichkeiten der STRABAG AG können Straßen, Gebäude, sogar Flughäfen oder der Schienenverkehr vermessen und im Anschluss digitalisiert werden. Doch hier ist noch lange nicht Schluss. Aus den digitalisierten Daten entstehen fotorealistische 3D-Modelle. Das geschah auch in Maxhütte-Haidhof mit der Teublitzer Straße.

Mario Wagner von der STRABAG-Niederlassung in Maxhütte-Haidhof lud Ersten Bürgermeister Rudolf Seidl, Vertreter des städtischen Bauamts, des Vermessungsamts und verschiedener Ingenieurbüros zu einem Vor-Ort-Termin am Parkplatz der FF Meßnerskreith in Rappenbügl ein.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Martin Winklbauer, Leiter der STRABAG-Niederlassung in Maxhütte-Haidhof, erklärte Dr. Thomas Gröninger, Bereichsleiter Digitalisierung der STRABAG: „Die 3D Mapping Services sind eine neue digitale Dienstleistung der STRABAG AG, die nicht nur für Autobahnen und Großprojekte interessant ist, sondern auch für Kommunen sehr viele Vorteile bietet. Wir wollen Ihnen bei diesem Treffen zeigen, was heutzutage im Bereich des Mobile Mapping alles möglich ist!“

Im Hintergrund konnten die geladenen Gäste beobachten, wie das Team von Dr. Thomas Gröninger die besagte Vermessungstechnik innerhalb kürzester Zeit auf einem Fahrzeug befestigte und für die Vermessung bereit war. Während dieser Zeit erklärte Philipp Mielke, technischer Gruppenleiter der Strabag 3D-Mapping-Services, den Aufbau des komplexen Systems. Es besteht aus einer 360° Panoramakamera, einer Bodenkamera und einem dualen Laserscanner, der jeden Zentimeter der Straße und der näheren Umgebung erfassen kann. Die aufgenommenen Daten werden anschließend in ein Geoinformationssystem übertragen, um das 3D Modell daraus zu generieren. 

„Das Aufwendigste an den 3D Mapping Services ist die Vorbereitung, denn bevor das Messfahrzeug eine Straße vermessen kann, müssen im Abstand von etwa 200 Metern Kontrollpunkte wie zum Beispiel Kanaldeckel eingemessen werden. Die Datenaufnahme an sich erfordert keinerlei weitere Vorbereitungen wie Straßensperren. Das Messfahrzeug kann „im Vorbeifahren“ – selbst bei einem Tempo von bis zu 110 km/h – Straßen bis ins kleinste Detail vermessen“, erklärte Gröninger. Eine Straße muss dabei nur ein einziges Mal abgefahren werden.

Nachdem der Aufbau der Vermessungstechnik abgeschlossen war, wurde die zu vermessende Straße abgefahren, um zu demonstrieren wie viel Zeit in Anspruch genommen wird. In der Zwischenzeit erzählte Philipp Mielke, dass die 3D Mapping Services der STRABAG AG ihren Ursprung in Wackersdorf hatte. In den letzten Jahren hat man sich zu einer erfolgreich und international ausgerichteten Einheit der Strabag AG entwickelt. Aktuell hat Gröningers Team seinen Sitz in Regensburg. Mit der innovativen Vermessungstechnik wurden bereits mehrere regionale, aber auch internationale Projekte vermessen. „Es gibt nur sehr wenige Baufirmen, die diese Technologie bereits nutzen. Bei uns in der Region, zum Beispiel, ist die Kamera einzigartig.“, teilte Mielke mit.

Die ausgewerteten Daten der Testfahrt wurden im Konferenzraum der Stadthalle vorgestellt. Dort erklärte Gröninger zunächst anhand einer Präsentation, wie die Datenverarbeitung funktioniert. „Der Datenschutz spielt hierbei natürlich eine große Rolle. Personen und Kfz-Kennzeichen, die von der Kamera erfasst werden, werden durch Künstliche Intelligenz von der Software automatisch verpixelt. Im Anschluss werden die Aufnahmen noch von der Qualitätssicherung kontrolliert.“

Die Gäste konnten sich während der Präsentation selbst überzeugen und das Video der Messfahrt durch die Teublitzer Straße ansehen. Die Kamera erfasst jeden Baum und nahezu jedes Blatt, jeden Kanaldeckel, jedes Verkehrszeichen, alle Straßenmarkierungen, die Gehwege, jedes Loch und jede noch so kleine Unebenheit in der Straße.

„Bei der Vermessung entsteht aus den Daten eine virtuelle Punktewolke und letztlich ein digitales Geländemodell“, schilderte Gröninger. Somit kann eine detaillierte Zustandsanalyse einer Straße in Zukunft bequem vom Büro aus erfolgen. Wie stark ist eine Straße beschädigt? Wie groß sind die Löcher und wie tief? Wie viel Füllmasse wird benötigt? Beeinträchtigt die Vegetation womöglich die Sicherheit?

Das kann dank Mobile Mapping in kürzester Zeit vom Computer aus analysiert und berechnet werden. „Für unebene oder schwer zugänglichen Gelände und Waldgrundstücke bietet die STRABAG AG 3D Mapping Services auch eine Drohnenvermessung an“, so Gröninger.

Erster Bürgermeister Rudolf Seidl zeigte sich begeistert von der neuen Technik: „Es freut mich, dass wir so viel Knowhow vor Ort haben. Die Kommunen und das Städtedreieck können davon sicher profitieren.“ Auch die anderen Gäste waren beeindruckt und tauschten sich nach der Präsentation noch lange über die neue Technologie aus.


Quelle: Stadt Maxhütte-Haidhof