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07.07.2023

Bäff Josef Piendl in der Maximilian-Grundschule

Josef Piendl alias „Bäff“ aus Roding in der Oberpfalz ist ein Gstanzlsänger, bekannt aus Rundfunk und Fernsehen. Damit die Zunft des Gstanzlsingens nicht ausstirbt, besucht er immer wieder ehrenamtlich Grundschulen mit seiner „Gstanzlwerkstatt“ und gibt Kurse im Reimen und Gstanzlsingen.

Oskar Duschinger, Rektor der Maximilian-Grundschule in Maxhütte-Haidhof begrüßte Bäff Josef Piendl herzlich in der Klasse 2d und übergab ein kleines Präsent. Die Schülerinnen und Schüler mit Klassenleitung Anja Künzel freuten sich sehr über die beiden kurzweiligen Unterrichtsstunden mit dem Gstanzlsänger Bäff und machten voller Begeisterung mit. „Die Kinder sollen Gstanzl kennenlernen und auch die Kultur und Tradition, welche dahintersteckt, wertschätzen“, so Josef Piendl über seine Ambition in Schulen zu gehen. Mit einem Augenzwinkern dachte er laut darüber nach, „ob sich vielleicht der eine oder andere Nachwuchs findet durch meine Kurse!“

Zuerst erzählte der den Kindern in der Klasse Näheres über die Tradition der „Schnaderhüpfl“, wie das Gstanzl in der Oberpfalz heißt. Das Gstanzlsingen ist etwa 300 Jahre alt und trug, da es damals noch keinen Strom und somit kein Radio oder Fernsehen gab, zur lustigen Unterhaltung der Menschen nach der harten Arbeit, bei. Die meist witzigen Vierzeiler in Dialekt gesungen, sind oft auch Spottlieder, um aktuelle oder politische Gegebenheit zu beschreiben und zu kommentieren. Neben den vorgefertigten Gstanzln gibt es auch die sogenannten Stehgreifgstanzl, welche spontan über eine Person oder eine Situation gedichtet und gesungen werden.

Um den Kindern das Gstanzlsingen näher zu bringen, gab er als Kostprobe über jedes einzelne Kind in der Klasse ein lustiges Stehgreifgstanzl: „Ja du da! Du schaust ganz anders aus! Jetzt schau i di o! Du hast ja tatsächlich an Fußballdress o!“ Mit diesem Vorsingen und Spielen auf der Steirischen Harmonika zeigte er die vier am häufigsten eingesetzten Gstanzl-Melodien auf. Danach forderte er die Buben und Mädchen auf, ihm Stichworte zu liefern und er setzte diese sofort in Schnaderhüfl um, was die Kinder zu wahren Lachsalven anstiftete. Auch die SchülerInnen durften sich im Gstanzl-Singen üben. Selbst ausgedachte Gstanzl wurden getextet und dann von einzelnen Buben oder Mädchen gesungen. Es war den Sängern anzusehen, dass es ihnen viel Spaß machte. Als „Zuckerl“ gab es am Ende der „Gstanzlwerkstatt“ Hausaufgabenfrei für die Klasse 2d, in Versform geordert vom Bäff, dem die Klassenlehrerin gerne entsprach. Natürlich wollten zum Ende alle ein Autogramm von Bäff mit nach Hause nehmen, als Erinnerung an die tolle Schulstunde. Diesem Wunsch kam der Gstanzlsänger selbstverständlich bereitwillig nach. Mit einem besonderen Gstanzl verabschiedete sich Bäff Piendl, der diesen Spitznamen schon seit der Grundschulzeit trägt und als seinen Künstlernamen verwendet: „Ich wor heid in Maxhütte in der Schul! Und das I so tolle Kinder hob, find ich echt cool! Es verabschiedet sich der Bäff! Und ab sofort ist Fr. Künzel wieder der Chef!“ Mit einem Buch über das Eisenwerk Maximilianshütte von Rektor Oskar Duschinger und kräftigem Applaus verabschiedete sich die Klasse 2 d. „Das übe ich jetzt daheim!“ hörte man beim Hinausgehen den Einen oder Anderen und vielleicht findet sich ja wirklich ein weiterer Gstanzlsänger für die Zukunft.


Quelle: Angelika Niedermeier, Stadt Maxhütte-Haidhof