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22.11.2022

Große Baumpflanzaktion: Breites Spektrum an Baumarten für einen klimastabilen Waldumbau

Der Klimawandel hat uns fest im Griff. Die typisch in der Oberpfalz vorkommenden Kiefernwälder leiden schon länger unter dem Klima-wandel und müssen daher umgebaut werden. Dazu trafen sich Vertreter und Vertreterinnen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Bayern e.V. (SDW Bay-ern) am 21. November 2022 im Wald, um Traubeneichen, Esskastanien, Hainbuchen, Elsbeeren, Baumhaseln, Bornmüllertannen und Bronzebirken unter die Kiefernbestände zu mischen.

Mit dabei waren auch Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, der örtliche Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, MdL, der Erste Bürgermeister der Stadt Maxhütte-Haidhof Rudolf Seidl, FW KT Vorsitzender Martin Scharf, SPD KT Vorsitzender Peter Wein, Kreisrätin Maria Steger, KT Vorsitzender der Grünen Rudi Sommer sowie Reinhold Weigert, Revierleiter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf. Auch die 1. Vorsitzende der SDW Bayern, Tanja Schorer-Dremel, MdL war vor Ort.

Der Landkreis Schwandorf spendete zu diesem Zweck Geld, um im Gemeindewald 1.000 Bäume zu pflanzen. Unter anderem sollen 200 Traubeneichen, 200 Esskastanien, 200 Hainbuchen, 100 Elsbeeren, 100 Baumhasel und die beiden weniger bekannten Baumarten Bronzebirke und Bornmüllertanne in den Boden gebracht werden.


Tanja Schorer-Dremel MdL, die erste Vorsitzende der SDW in Bayern, begrüßt das Engagement des Landkreises für den Wald: „Der Wald ist nicht nur Holzlieferant und Kohlenstoffspeicher, sondern vielfältiger Lebensraum. Dafür brauchen wir sowohl resiliente als auch resistente Mischwälder mit verschiedensten Baum- und Straucharten. Bei Pflanzaktionen wie heute wird immer deutlich, dass Wald ein lebendiger Generationenvertrag ist. Wir pflanzen heute Bäume für kommende Generationen.“


Während die Traubeneiche im Hinblick auf Artenvielfalt und Totholzvorkommen ein wichtiger ökologischer Aspekt ist, sind Hainbuche und Elsbeere v.a. für ihre klimatische Widerstandsfähigkeit bekannt. Die Bronzebirke, oder auch Lindenblättrige Birke genannt, ist forstlich noch wenig bekannt, zeichnet sich aber in ihren Ursprungsgebieten, in den Gebirgen des nördlichen Japans, durch sehr gute Wuchsleistungen, v.a. auf Kahl- und Brandflächen aus. Weiterhin ist sie langlebiger als die heimischen Sand- und Moorbirken und verträgt auch Schneefrost und Sommertrocknis besser. Auch für die Nährstoffbildung im Waldboden ist sie relevant, da sie eine sehr gute Humusbildung aufweist. Sie gilt als eine wichtige Baumart im Kampf gegen den Klimawandel, genauso wie die Bornmüllertanne, die bei dieser Pflanzaktion ebenfalls gepflanzt wurde. Sie gilt als Schattenbaumart und wächst v.a. im Jugendstadium sehr langsam, ist aber sehr tolerant gegenüber Trockenheit. Ähnlich wie die Weißtanne oder auch die Bronzebirke hat die Bornmüllertanne eine ausgezeichnete Streuzersetzung und wirkt somit positiv auf den Stoffkreislauf ein.

Welche Baumarten sich zukünftig an unser Klima anpassen können wissen wir nicht, daher ist es jetzt umso wichtiger, sich breitgefächert aufzustellen und auch Gastbaumarten auf den Flächen auszuprobieren und deren Anpassung zu testen. Nur so kann der klimastabile Waldumbau gelingen.