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19.07.2023

Pfarrei St. Barbara feierte 100. Jubiläum der Alten Pfarrkirche

Die Alte Pfarrkirche St. Barbara, auch Friedhofskirche genannt, feierte am 16. Juli 2023 ein ganz besonderes Kirchweihjubiläum: Im Juli vor genau 100 Jahren hatte Bischof Anton Henle unter großer Anteilnahme der Gläubigen die Alte Pfarrkirche konsekriert. 

Zum Festgottesdienst lud Stadtpfarrer Steffen Brinkmann neben der Pfarrgemeinde auch Domdekan und Offizial Dr. Josef Ammer aus Regensburg und Ersten Bürgermeister Rudolf Seidl ein.

Domdekan Dr. Josef Ammer hatte einst selbst als Ministrant am Altar dieser Kirche gedient, wie er in seiner Festpredigt erzählte. Nach einem kurzen Rückblick auf die historischen Fakten zum Kirchenbau widmete er sich der Frage, was die „nüchternen historischen Fakten für unsere Zeit“ bedeuten, in der viele Menschen „mit dem Wort Kirche nur schlechte Gedanken und Negativschlagzeilen zu verbinden scheinen“ und die Zahl der Kirchenaustritte steigt.

Früher hätten sich die Menschen wegen ihres schweren Lebens und der Arbeitsbedingungen nach seelischer Betreuung durch die Kirche gesehnt. Die Alte Pfarrkirche wurde für die vielen Gläubigen zu klein und so kam es im Jahr 1961 zu einem Neubau in der Pacellistraße.

Heute scheint es, als werde Kirche kaum noch gebraucht. Manche haben ihren Glauben ganz aufgegeben, andere meinen, ihren Glauben auch ohne Gemeinschaft, also ohne Kirche leben zu können. Dazu würden die „zweifellos verabscheuungswürdigen Skandale“ der Kirche laut Dr. Ammer als willkommene Rechtfertigung dienen, der Kirche den Rücken zuzukehren.Aus der Kirche lasse sich eben leicht austreten, so der Domdekan, was bei „Staat und Gesellschaft mit ihren ähnlichen, bisweilen schlimmeren Skandalen“ natürlich nicht funktioniere.

Die abnehmende Zahl an Kirchgänger/innen und die vielen negativen Schlagzeilen sorge dafür, dass sich bei vielen Gläubigen eine Art „Untergangsstimmung“ breitmache, stellte der Geistliche fest. Um dem zu entgegnen, erzählte der Domdekan vom Gleichnis des Sämanns und kam zu dem Fazit, dass der Same bei demjenigen auf guten Boden gesät ist, „der das Wort hört und es auch versteht“. Bei all diesen Hörenden und Verstehenden wird Gottes Botschaft Frucht bringen. Und darin liegt laut Dr. Ammer die persönliche Verantwortung des Einzelnen: zu den Menschen zu gehören, „die Frucht bringen“.

Nach dem Schlussgebet ergriff Erster Bürgermeister Rudolf Seidl als weltlicher Vertreter der Stadt Maxhütte-Haidhof das Wort. Seit 100 Jahren biete die Alte Pfarrkirche St. Barbara den Gläubigen eine religiöse Heimat und hätte in diesen Jahren viel erlebt. „Wenn ihre Mauern sprechen könnten, hätten sie viel zu erzählen: Von stürmischen Zeiten, von Krieg und Wiederaufbau, von politischen Auseinandersetzungen, die auch in die Kirche getragen wurden. Und natürlich von vielen menschlichen Schicksalen, von Ängsten und Hoffnungen, von Leid und natürlich auch von Glück“, erzählte Seidl in seinem Grußwort.

Der Bürgermeister bedankte sich im Rahmen seiner Rede bei der Pfarrgemeinde St. Barbara für die gute Zusammenarbeit und die Vielzahl an Aktivitäten und Leistungen, die sie den Maxhütter Bürger/innen bietet.

Zum Schluss des Gottesdienstes, der vom Sängerbund Maxhütte, dem Cantemus-Chor und den Bacherlmusikanten umrahmt wurde, ergriff Stadtpfarrer Steffen Brinkmann das Wort. Er drückte allen, die für den Jubiläumstag ihren Beitrag leisteten, seinen Dank aus und lud zur gemeinsamen Feier ins Pfarrheim St. Barbara ein. Dort klang die Kirchweihfeier bei Speis und Trank, gemütlichem Beisammensein und persönlichen Gesprächen aus.


Quelle: Stadt Maxhütte-Haidhof, Rebecca Federer